Riez Open Air – Interview #2 / Festivalbericht

Am 25.07. bis 27.07.2019 fand in dem kleinen Ort Bausendorf bei Wittling nähe Trier das Riez Open Air statt. Ein Festival, das ich gar nicht auf dem Schirm hatte und das plötzlich auf Facebook bei mir aufploppte. Ich sah das Lineup und musste mir sofort die Karten bestellen. Beworben wurde das Festival als die krasseste Gartenparty des Jahres und nun ja, das war sie! In der Tonaufnahme am Anfang dieses Posts hört ihr ein kleines Interview, das ich mit den Veranstaltern an dem Festivalwochenende aufgenommen habe.

Kommen wir nun zum Review. Vorab vielleicht noch ein paar kleinere Infos. Das Konzert war von meinem Wohnort ziemlich genau 100 Kilometer entfernt und war in 80-90 Minuten zu erreichen. Aus diesem Grund habe ich mich auch entschieden über Nacht wieder heim zu fahren. Da ich am Freitag auch noch arbeiten musste, kam ich erst um 20 Uhr dort an.
Nachdem mich mein Navi sehr gut in die Nähe des Festivals geführt hatte, war ich erst begeistert, doch dann verpasste ich die letzte Abzweigung.  Es wurden zwar bei einem kleinen Weg Heuballen mit der Aufschrift „Riez Open Air“ aufgestellt, doch auf die Idee, da den kleinen Weg rein zu fahren, kam ich nicht. Trotz alldem fand man durch den kleinen Ort Bausendorf doch ziemlich gut zu dem Festivalgarten und konnte in der Nähe vom Festival parken. Ein kurzer Fußweg und los ging es mit der ersten Band.

Ducking Punches
Tatsächlich war mir zu Beginn des Festivals die Band kein Begriff, aber es wirkte irgendwie wie ein ziemlich vertrauter Pop Punk Sound den ich irgendwo schon mal gehört hatte. Ich konnte es irgendwie nicht so wirklich zuordnen bis plötzlich das Lied „Big Brown Pills From Lynn“ gespielt wurde. Da wurde mir auf einmal klar, woher ich den Sound kannte. Richtig, es war meine Spotify Playlist! Dieses Lied hatte sich nämlich still und heimlich in meine Lieblingssongs geschlichen. Als mir das klar wurde, gefiel mir der Auftritt immer besser. Die Crowd ging auch immer mal wieder mit. Hier merkte man, dass es noch früh am Abend war. Jedoch wusste die Band als chillige Pop Punk Band zu begeistern.

Alex Mofa Gang
Danach ging es mit der Alex Mofa Gang weiter. Diese Band war mir als Vorband von Montreal tatsächlich bereits ein Begriff. Demnach hatte ich hier schon höhere Erwartungen und was soll ich sagen, ich war begeistert. Sie wussten wie man die Crowd zum mitfeiern bekommt, auch wenn es nicht so viele waren. Das Highlight für mich war als der Begriff „crowdsurfen“ wörtlich genommen wurde und auf gefühlt 10 Leute ein Surfboard aus Schaum gelegt und gesurft wurde. Um diese Aktion herum brachte die Band aber auch die Crowd gut in Bewegung. Bei ihrem Auftritt wurde gefeiert, gesprungen und gepogt. Man merkte es kommt langsam richtig Schwung ins Festival.

Masked Intruder
Nun kam mein persönlicher Headliner des Festivals und der Grund, wieso ich unbedingt zum Riez Open Air musste. Masked Intruder! Erst mal großen Respekt dafür, die Band auf einen so großen Spot auf dem Fesitval zu booken!  Kommen wir aber langsam mal zu dem Review. AWESOME!!! Die stärkste Band des Festivals und wahrscheinlich auch die Band die am meisten entertainte. Erst mal war es faszinierend, die Chemie zwischen der Band und Officer Bradford zu sehen wie man sich gegenseitig gedisst, geschlagen und allgemein interagiert hat. In dem Sinne einmal noch für euch, F**k YOU OFFICER BRADFORD! Dies natürlich nur aus Spaß, aber genau so lief die Interaktion ab. Bradford agierte als „Maskottchen“, der einfach starr wie ein Cop die Sträflinge überwacht/verprügelt bis er Mitte der Show immer lockerer wurde und wie verrückt getanzt hat und in die Crowd gesprungen ist um dann jeden einzelnen Zuschauer zum Mitfeiern/-tanzen zu bringen.  Am Ende tanzte er bis auf einen String noch nackt auf der Bühne, aber kommen wir mal zurück zur Band. Es war extrem cool so eine authentische Gimmickband (hört unsere Folge) live zu sehen, die jeden Satz, den sie sagen, ernst meinen. Masked Intruder hatten in ihren Liedern soviel Power, dass man nicht ruhig stehen bleiben konnte und mit abgehen musste. Tatsächlich rede ich hier nicht von mir, sondern von JEDEM! Echt der Wahnsinn und ein echtes MUSS die Show mal live mitzuerleben. Nach der Show machte ich noch ein Foto mit der Band und sprach mit Green über seinen und meinen Podcast. Wir machten aus mal gemeinsam eine Folge aufzunehmen, also wartet mal ab 😉
Ich könnte noch sooo viel mehr über den Auftritt schreiben, aber das muss erst mal reichen, miterleben ist eh viel cooler. 😀 Jetzt möchte ich nur noch mit ein paar Gerüchten aufräumen, die ich gehört hab. Purple ist keine Sängerin von The Bombpops. Jen Razavi & Poli van Pop passen von der Größe, Stimme und dem fehlenden Tattoo nicht zu Purple. Ebenfalls ist Maura Weaver von den Mixtapes das auch nicht, leider trifft das gleiche zu. Tatsächlich kann man es im Moment nicht sagen, wer Purple ist, aber ich versuch selber mal ein bisschen zu recherchieren, vielleicht hört ihr ja in zukünftigen Podcastfolgen von uns etwas darüber. Ach ja und falls euch jemand fragt, Masked Intruder war nie auf dem Riez Open Air! (Insider)

Ignite
Jetzt kam der eigentliche Headliner und ich muss ehrlich sagen, für mich war keine Steigerung mehr möglich und so kam es auch. Großer Name, coole Lieder, aber ehrlich muss ich sagen, höre ich mir die Band lieber auf CD an. Allgemein hat mir bei dem Auftritt die Power gefehlt. Ohne Frage, dass das Lied „We are only gonna die“ von Bad Religion gecovert wurde ist cool, aber das hat mir nicht gereicht. Der Spirit ist sicher kein schlechter, einem Fan der beim Crowdsurfen scheiterte das Crowdsurfen zu ermöglichen, aber hat es im Gesamten nicht gereicht mich zu überzeugen. Kauft euch die CDs, da finde ich lohnt sich die Band sich viel mehr, aber das ist natürlich auch nur meine bescheidene Meinung, jedoch war auch nicht so große Begeisterung in der Crowd zu sehen wie vorher bei Masked Intruder.

Nun beginnt der neue Festivaltag an dem ich ca. 19:30 Uhr ankam.

Pears
Vorab WOW! Ich kannte null von der Band, aber die Energie, die die Band und vor allem der Sänger Zach Quinn übermittelte, war der Hammer. Ich habe mich so gefühlt, als hätte ich die Band schon jahrelang gehört, dabei waren das vielleicht gerade mal 5 Minuten! Durch den Auftritt wurde mir erst wieder bewusst wie sehr ich diesen melodischen Hardcore Musikstil mag. Als dann auch noch der Song „Basket Case“ von Green Day gecovert wurde, war ich komplett überzeugt, das Krasse war dabei auch noch, dass der Sänger mitgepogt hat, während ein Zuschauer das Lied sang, natürlich nur Teile vom Song, aber coole Sache. Irgendwie hat mich Zach Quinn an eine jüngere, härtere Version von Fat Mike erinnert, aber keine Ahnung wieso.

Massendefekt
Jetzt kommen wir zu einer Band die ich durch Myspace (krass oder?) entdeckt habe bzw. sie mich angeschrieben hatten. Ich wollte mein Rocco Del Schlacko Drama wieder gut machen wo ich vor dem letzten Song zu Limp Bizkid ging und nun ja, ich habe es wieder nicht geschafft, ein komplettes Set der Band zu sehen, da ich für euch ein kleines Interview mit den Veranstaltern geführt habe (höre oben) ca. Mitte des Sets. Jungs ich verspreche euch, ich werde es noch nachholen! Also falls ihr das hier lest 😀 Kommen wir nach dem Geheule jetzt zu dem eigentlichen Review. Mein persönliches Feedback ist definitiv ein sehr gutes! Die Band machte mir sehr Laune zu sehen/hören, man merkte auch, dass die Band das Fesitival sehr mochte, schließlich war es schon ihr zweites Mal. Die „krasseste Gartenparty“ als Location und Motto sagten ihnen ebenfalls sehr zu, weshalb auch eine gute Show geboten wurde.

Battery
Nun kommen wir zu wirklichen Helden der Hardcore Szene, jedoch muss ich direkt sagen, dass die Band irgendwie einfach nichts für mich war. Die Stimmung war während dem Auftritt eine sehr gute, so kam es auch dazu, dass öfter die Bühne von Fans besetzt wurde um dort abzugehen. Wie es in der Hardcore Szene üblich ist, machten die Bandmitglieder hierbei auch gut mit, was sie natürlich sympathisch machte, jedoch fehlte mir persönlich dabei die Power auf der Bühne. Sie waren auf keinen Fall schlecht, aber ich fand keinen Bezug zu der Band.

H2O
Nun zu dem zweiten Grund, wieso ich zu dem Festival musste. Dieses Jahr hatte H2O das Konzert in Saarbrücken absagen müssen, weshalb ich mich umso mehr freute, die Band jetzt doch noch sehen zu können, aber noch ein bisschen Backgroundinfos. Mit ca. 15 Jahren entdeckte ich über die WWE den Wrestler CM Punk, dessen Straight Edge Lifestyle/Gimmick mich enorm faszinierte und prägte. Ich informierte mich über die Straight Edge Hardcore Szene und stieß auf H2O. Nachdem ich mich über die Band schlau machte, faszinierte mich Toby Morse ebenfalls mit seinem Einsatz an den Schulen um den Straight Edge Kult „zu lernen“, Dementsprechend erfüllt sich nun endlich auch ein kleiner Konzerttraum für mich und vorab, ich wurde nicht enttäuscht! Wie bei keiner der Bands, die vorher gespielt hatten, stieg die Stimmung direkt enorm. Es war die letzte Show für H2O in Europa und dementsprechend gaben sie wieder alles was ging. Zu Beginn lud Toby erst mal die Crowd auf die Bühne ein „Unsere Bühne ist auch eure Bühne also kommt hoch“. Leider nahmen das Angebot nicht so viele an, jedoch war dafür vor der Bühne mehr los und es wurde viel getanzt, gepogt, etc. Als die Band „Nothing to prove“ spielte war die Stimmung am Höhepunkt angekommen und es ging ordentlich was ab. Des weiteren durfte Max der Sohn von Toby Morse bei zwei Liedern mitwirken. So spielte er bei „Nothing to prove“ an den Drums und bei einem weiteren durfte er sogar ans Mikrofon und den Song performen. Dies kam ebenfalls gut an. Ich würde sagen, rundum ein geiler Auftritt. Dies vernahm ich auch von vielen Fans die an mir vorbeigingen: „Ich hab die eigentlich viel zu wenig gefeiert, so geil waren die“ oder „Krass wie viel Herzblut da zu sehen war im Vergleich zu Ignite gestern“. Trotz aller Euphorie muss ich eine Sache noch richtigstellen: im Interview erläutern wir ja die Beziehung zwischen Riez Miez und Todd Morse. Jedoch ist Todd seit 2015 kein Teil mehr von H2O.

Propagandhi
Damit sind wir bei der letzten Band des Festivals angekommen, Propagandhi. Ein Fakt, der mir direkt aufgefallen ist als sie angefangen haben zu spielen war, dass zum Vergleich zu H2O nicht mehr so viele Fans da waren. Dies kann an dem extrem stark einsetzenden Regen/Gewitter gelegen haben, zum anderen schätze ich, dass nach H2O die Leute einfach auch platt waren. Ich muss sagen, ich bin hier auch früher gegangen auf Grund des Unwetters. Jedoch fand ich das, was ich von der Show gesehen hatte, nicht schlecht, nur war es schon deutlich leerer, was für mich etwas die Stimmung gedrückt hat. Trotzdem eine schöne Sache, eine solche Band mal live gesehen zu haben.


Folgende Bands habe ich leider nicht gesehen: Commando, Renegades of Funk, Your Inner Durfen, Kramsky, Philosophical Warlords and the Kiss, Giver, Tiger Uppercut, East, Sharp Shock


Fazit:

Da dies ja mein erstes Riez Open Air war, wollte ich mich überraschen lassen wie es wird und es war einfach nur klasse! Ich kann nur nicht verstehen wieso nicht noch viiiiiiel mehr Leute bei so einem Lineup zu dem Festival kommen. Das Gelände war auch gut aufgebaut. Beim Eingang ging es rechts direkt zum Campingplatz und links zu einer kleinen „Diskoarea“ bei der zwischen den Bands super Musik lief, unter anderem auch Bands wie New Found Glory. Auf der anderen Seite waren einige Essens- und Merchstände aufgebaut, so wie die Technik. Neben der Bühne fand man dann noch die Merchstände von den Bands und gegenüber von der Stage konnte man auf einer Anhöhung die Show genießen. Was für mich persönlich ein kleiner Kritikpunkt ist, ist dass man für Getränke eine Bonkarte brauchte für Essen jedoch nicht. Dies könnte man vielleicht noch einheitlich machen, aber sonst habe ich nichts zu beanstanden. Ein großer Pluspunkt waren für mich auf jeden Fall die Veranstalter. Man merkt, dass sie mit Leidenschaft bei der Sache sind und vor allem freut mich, dass es auch spontan mit einem kleinen Interview geklappt hat. Ich freue mich auf jeden Fall auf nächstes Jahr!

Zum Riez Open Air

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